Mit großer Laufarbeit im Mittelfeld: Flo Beier (hier gegen Siebleben). Foto: Jens Schröter
Oh, dass war knapp...mit einer läuferisch und kampfstarken
Leistung brachten die Blau-Weißen den Ligaprimus ins wanken, doch er fiel
nicht. Vielleicht hatten wir vorige Woche gegen Siebleben beim 1:1 schon zu
viel Glück verbraucht, heute fehlte uns jenes.
Der Gastgeber begann auf dem bei leichtem Nieselregen super
zu bespielenden Kunstrasen im
Sportpark druckvoll und ehe wir richtig auf dem Platz standen, brannte
es schon lichterloh vor dem von Patrick Steinmetz gehüteten Büßleber Tor. Bei
einem Kopfball und anschließenden Nachschuss musste er sein ganzes Können
aufbieten, um den frühen Rückstand zu vermeiden. Keine Minute später schlug es
aber erstmals ein in unserem Kasten. Nach einem Stellungsfehler setzt sich ein
Wackerspieler rechts durch, flankt perfekt in die Mitte und J.Ernst verwertet
blitzsauber per Direktabnahme in den rechten Winkel, ein klasse Tor. Ein frühes
Gegentor (5.min), was wir unbedingt vermeiden wollten und der Gastgeber setzte
nach. Immer wieder wurden in der Anfangsphase die Außenpositionen hinterlaufen,
die Bälle flach in den freien Raum gespielt und im Deckungszentrum hatten Fabi
Wagner und Stefan Matthes Schwerstarbeit zu verrichten. Bei einem
Abseitstreffer hatten wir das Glück bzw. die Fahne des Linienrichters auf
unserer Seite, wobei erwähnt werden muss, dass der Assistent im gesamten Spiel
nicht eine einzige Fehlentscheidung traf...Hut ab. Umso länger das Spiel
dauerte, desto besser akklimatisierte sich unsere Mannschaft, legte die
Anfangsnervosität ab und versuchte selber Offensivaktionen zu starten. Aus
einer tief stehenden Abwehr heraus, mit Robert Simon heute als Sechser vor der
Abwehr arbeitend, sollten immer wieder kleine Nadelstiche in Richtung
Wacker-Tor gesetzt werden. In der 31. Minute dann die erste Großchance für
Büßleben. Christoph Hempel zog aus 25 Metern trocken ab, doch Keeper M.Vopel
parierte klasse und Stefan Westergerling kam im Nachsetzen eine Zehntel-Sekunde
zu spät. Hinten standen wir nun sicherer, Nordhausen spielte ihre Bälle jetzt
zu ungenau in die Spitze, sodass Pätcher kaum einmal ernsthaft eingreifen
musste. Im Gegenteil, in der 41.Minute schnappt sich unser Youngster einen
abgewehrten Ball und erzielt trocken per Flachschuss den 1:1 Ausgleichstreffer.
Mit diesem Resultat ging es dann auch in die Halbzeitpause, ein erster
Teilerfolg, doch weiter nichts. Kurze Taktik Besprechung, Kräfte sammeln, saßen
doch auf der Auswechselbank nur angeschlagene Spieler, war die Devise.
1:1, da war jedem bewusst, die Wacker-Reserve legt in Hälfte
Zwei noch mal ne Schippe drauf.
Doch stand unsere Defensivabteilung nun besser als in der
Anfangsphase der Partie. So gab es kaum nennenswerte Chancen auf Nordhäuser
Seite, einzig ein Kopfball landete auf dem Querbalken. Geschickt wurden durch
hohe Laufbereitschaft die Räume eng gemacht und der Gastgeber probierte es
jetzt nur durch Fernschüsse. Vielleicht lag es an der gewonnenen Sicherheit,
dass dann doch ein eklatanter Fehler dem 1:2 voraus ging. Einen harmlosen Ball
kriegen wir nicht vom Eckfahnenbereich nach vorn geschlagen und J.Pelan spielt die
Kugel in unsere entblößte Abwehr,
wo A.Töpfer nur noch einzuschieben brauchte.
Angestachelt vom erneuten Rückstand, mobilisierten unsere Jungs die letzten
Kraftreserven und siehe da, der Tabellen-Führer kam ins Wanken. Schade nur,
dass der sonst sehr gut leitende Unparteiische nicht mit wankte, als er erst
ein sonnenklares Handspiel im Strafraum der Gastgeber nicht ahndete und Pelan nach
seinem dritten groben Foul (ohne Ball !) zu spät mit Gelb bestrafte. Als dann
auch noch Westergerling in der 75.Minute mit einem abgefälschten Ball nur den
Pfosten traf, war die Niederlage besiegelt. Die letzten Minuten warf dann
Büßleben alles nach vorn und im Konter gab es noch einen Riesen zum wahrscheinlich vorentscheidenden
3:1 für die Nordhäuser, der aber knapp am Tor vorbei strich.
Auf Grund der größeren Spielanteile ein verdienter Sieg des
Aufstiegsfavoriten, doch war auch ein Remis im Bereich des Möglichen. Mit solch
einem Kämpferherz und der sehr guten Laufbereitschaft und Disziplin unserer
Mannschaft, können wir auch gegen spielstarke Team’s der LK bestehen, zum
Beispiel nächstes Wochenende beim Liga-Zweiten Bad Langensalza. Nur muss dann
wieder jeder Spieler an seine Leistungsgrenze gehen, sowie einige heut nicht
anwesende Akteure auch mal Privates hinten anstellen, was bei einem
Mannschaftssport extrem wichtig ist.
Zum Schluss, auch wenn ich mich
wiederhole, noch mal ein großes Kompliment an die gesamte Mannschaft, ob auf
dem Platz oder auf der Auswechselbank für die gezeigte Leistung, sowie dem
Trainerteam für seine clevere Taktikvorgabe. Bei der Wacker-Reserve sind schon
ganz andere Mannschaften unter die Räder gekommen und uns hatte niemand (siehe
Expertentipp Fanreport) solch ein achtbares Ergebnis, auch wenn es nicht zum
Punktgewinn gereicht hat, zugetraut.
Nordhausen II: Vopel, Pelan, Töpfer, Steinberg, Racka, Jochmann (71. Wiegleb), Ernst, Steinberg, Dervishaj, Dittmann, Vopel Büßleben: Steinmetz, Piernik, Rustler, Matthes, Westergerling, Saalfeld, Simon, Beier, Hempel, Schröder (86. Lammert), Wagner Tore: 1:0 Ernst (5.), 1:1 Schröder (40.), 2:1 Töpfer (61.)
|