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1. Männer - Köstritzer Pokal

SV Blau-Weiß Büßleben 04 vs. FC Saalfeld
4 : 3 n.V.

Im Wechselbad der Gefühle - 1. Männer gewinnen Pokalfight gegen FC Saalfeld mit 4:3

Von Andreas Kiermeier, Bilder Gunter Appel


Was für ein Spiel am Sonntag vor über 120 Zuschauern in der Peterbach-Arena von Büßleben! Nach sicherer 2:0 Führung und kontrollierter Partie, geriet die junge Mannschaft von Mario Wisocki zunächst mit 2:3 ins Hintertreffen und ging Dank einer tollen Moral am Ende der Verlängerung doch mit 4:3 als Sieger vom Platz. Der FC Saalfeld erwies sich als echter Gradmesser. Doch der Reihe nach:


Bei besten äußeren Bedingungen startete der SV Blau-Weiß Büßleben famos. Das gegnerische Team wurde sofort durch aggressives Pressing unter Druck gesetzt. Bereits nach 5 Minuten kam Tschirschky nach Balleroberung im Strafraum regelwidrig zu Fall. Doch der fällige Elfmeter wurde von Hempel halbhoch und leider nicht präzise genug geschossen. So blieb es beim 0:0.


In den nächsten Minuten 10 Minuten passierte recht wenig. Büßleben spielte, Saalfeld hielt vor allem kämpferisch dagegen. Das Geschehen lief zwischen den Strafräumen ab. Nach 15 Minuten kam es zur ersten nennenswerten Torannäherung der Gäste. Den Flachschuss aus spitzem Winkel wehrte Apitius zur Ecke ab. Fast im Gegenzug dann die Führung für die zielstrebigere Heimmannschaft. Braun erzielte über links mit einem platzierten Flachschuss in die lange Ecke das 1:0 (16.). Zuvor hatte Kniese in zentraler Position den Ball stark erobert, ein Solo hingelegt, auf Kreische gepasst, der wiederum Braun auf die Reise schickte. Wenige Minuten später sogar das 2:0! Heymel wurde über rechts in Szene gesetzt, passte scharf und flach nach innen, so dass Tschirschky keine Mühe hatte aus 5 Metern in der 24. Minute zu vollenden. Bis zur 39. Minute wurde das Team aus Saalfeld klar beherrscht. Die Innenverteidiger Wagner und Gunkel sowie die Doppel-Sechs Kiermeier/Kniese ließen zentral nichts zu. Aus dem Nichts fiel daher der Anschlusstreffer - über die Außenbahn. Hempel konnte den Grundliniendurchbruch nicht verhindern. Die scharfe Hereingabe ging zunächst an Freund und Feind vorbei, doch zentral und 1 Meter vor der Torlinie stand Reichmann richtig und hielt den Fuß hin. Kurz darauf pfiff der gute und erst 16 jährige Schiedsrichter Drößler aus Gotha zur Halbzeit.


Aus dieser kam unsere Mannschaft etwas schläfrig auf den Platz. Wieder über unsere rechte Seite wurde der Ball an den Strafraum gespielt, Hempel kann Weber nicht stoppen und dessen Sonntagsschuss schlug über Apitius hinweg im rechten Dreiangel zum Ausgleich ein - 2:2 (50.). Unsere junge Mannschaft war sichtlich geschockt, zumal Kiermeier in der 58. Minute nach wiederholtem Foulspiel verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Brandl kam für ihn in die Partie und so zu seinem Pflichtspieldebüt. Erst in der 65. Minute hatte Braun die erste gute Möglichkeit für Büßleben in der zweiten Halbzeit. Sein Schuss aus spitzem Winkel wurde jedoch vom aufmerksamen Gästetorwart pariert. In der 72. Minute stockte den heimischen Fans der Atem. Nach langem Schlag in Richtung unseres Strafraumes agierte Wagner zunächst inkonsequent und danach unglücklich. Er brachte den gegnerischen Stürmer durch Halten im Strafraum zu Fall. Den Strafstoß verwandelte Gessner sicher zur 2:3 Führung für Saalfeld. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt gedreht. Trainer Wisocki setzte nun auf volle Offensive. Er brachte in der 75. Minute den 17jährigen Kiermeier für Hempel als zentrale Spitze und stellte in der Abwehr auf 3er Reihe um. Über die Flügel sollte Saalfeld verstärkt unter Druck gesetzt werden. Der Wechsel zeigte sofort Wirkung. Bei einem Angriff über links dringt Tschirschky nahe der Grundlinie in den Strafraum ein und wird vom Gegenspieler gelegt. Zum fälligen Strafstoß trat Braun an. Er verwandelte flach und sicher zum 3:3. Und fast hätte Youngster Kiermeier zum Helden in der Partie werden können.


In der 80. Minute setzte er sich auf Strafraumhöhe gegen seinen Gegenspieler durch, dringt in den Strafraum ein, umspielt den Torwart und scheitert aus spitzen Winkel nur am Pfosten. Die letzte Chance in der regulären Spielzeit hatte Kreische. Doch sein gefährlich geschossener Freistoß aus 20 Metern wurde vom Gästekeeper stark gehalten. Es gab 2x 15 Minuten Verlängerung. Außer einer gelben Karte für Kiermeier passierte in der ersten Hälfte wenig. Die Kräfte lassen nun auf beiden Seiten nach. Erste Krämpfe zeigten sich. In der 110. Minute verlor Braun im Mittelfeld den Ball. Den unmittelbaren Distanzschuss parierte Apitius jedoch prächtig. Fast im Gegenzug setzte Braun einen Freistoß an die Querlatte. Die Spannung stieg ins Unermessliche. Muss das 11-Meterschießen tatsächlich die Entscheidung bringen? Es kam anders: Der schnelle Tschirschky kann wieder nur durch Foulspiel gestoppt werden. Der bereits wegen Krämpfen zuvor mehrere Minuten behandelte Kreische legte sich den Ball zurecht. Aus halblinker Position schlenzte er den Ball wunderbar über die Mauer und vorbei an dem auf dem falschen Fuß erwischten Gästetorwart zur 4:3 Führung in die Maschen. Was folgte war grenzenloser Jubel und eine gelbe Karte für Kreische für das Ausziehen des Dresses - geschenkt! Braun hätte sogar noch auf 5:3 erhöhen können. Doch sein 2. Elfmeter, nach Foul am schnellen Kiermeier, landet am rechten Lattenkreuz. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Drößler die spannende und abwechslungsreiche Partie ab. Das Team aus Büßleben knüpfte an die grandiose Vorsaison im Pokal an und steht dank einer letztendlich tollen Moral in der 2. Runde des Thüringer Landespokals.