Von Ralf Schmidt
Unser Geburtstagskind, Christopher Piernik (28), konnte nach
dem Spiel schon wieder lachen, hatten doch seine Kumpels nach seiner
verletzungsbedingten Auswechslung das Spiel noch gedreht und in einen Dreier
umgemünzt. Dabei begann das erwartet schwere Auswärtsspiel bei Hassleben für
uns äußerst ungünstig. Nachdem in der Anfangsphase zwei drei gute Gelegenheiten
ausgelassen wurden, schockte der Gastgeber die Stöbertruppe mit dem 1:0 in der
24. Minute. Ein völlig überflüssiger Elfmeter brachte das Team um Coach F.
Elliger in Front, wobei der gefoulte Spieler leider verletzt ausscheiden musste
(gute Besserung). Auf den nicht einfach zu spielenden Platz kam die Kampfkraft
der Hausherren voll zum tragen und für den Spitzenreiter ergaben sich kaum
erwähnenswerte Tormöglichkeiten. Wenn doch, dann hatte Hasslebens bester Mann
an diesem Tage, Keeper F. Straube seine Finger an der Kugel. So auch in der 37.
Minute, als er einen verdeckten Schuss von Peter Lammert aus dem kurzen Eck
fischte. Aber es kam noch schlimmer- erst musste Piernik in der 38.Minute
verletzt ausgewechselt werden und kurze Zeit später fiel Marcel Schönemann so
unglücklich auf seine linke Schulter, dass es für ihn auch nicht mehr weiter
ging. Zum Glück ist die personelle Situation im Team nicht mehr so angespannt
wie noch in der Hinrunde und die beiden konnten adäquat durch Robert Rustler
und Dan Saalfeld ersetzt werden. Mehr noch, sie zeigten wie die gesamte
Mannschaft eine tolle zweite Halbzeit.
Nach der ruhigen, aber sach- und fachlich guten Halbzeitansprache
kamen Stöber’s Spieler wie ausgewechselt aus der Kabine. Alles was sie in
Hälfte Eins falsch gemacht hatten (Kurzpassspiel durch die Mitte), war nun
Schnee von gestern. Jetzt wurde schnell und direkt über außen gespielt, wodurch
sich Chancen im Sekundentakt ergaben. Leider fehlte es bei dem holprigen Rasen
? etwas an Genauigkeit und Glück, sodass der Torschrei der mitgereisten
eisernen Zuschauer auf den durchgefrorenen Lippen kleben blieb. Entweder
donnerte der Ball knapp am Hassleber Kasten vorbei, oder der starke Torwart der
Gastgeber entschärfte mit reaktionsschnellen Paraden den längst überfälligen
Ausgleich. War er jedoch endlich einmal geschlagen, rettete ein Abwehrspieler
für ihn auf der Linie. Unglaublich die Aktion in der 52. Minute, als Felix
Schröder die Lücke erspähte und die Kugel Richtung Tor knallte. Wie aus dem
Nichts schoss ein Abwehrbein nach oben und beförderte das runde Leder noch über
die Querlatte...sensationell. Büßleben lies sich aber nicht beirren und stürmte
wie von der Tarantel gestochen weiter in Richtung Gastgebertor. Angetrieben vom
überragenden Robert Simon, der seine Mitspieler immer wieder mit nach vorn
peitschte, wurde der tapfer kämpfende Gegner in seiner Hälfte eingeschnürt. So
war der Ausgleich in der 55.Minute durch Simon nur folgerichtig. Ein Treffer,
wie ihn wahrscheinlich nur Robert machen konnte, durchgewurschtelt mit seinen
langen Beinen und dann kühl im langen Eck versenkt. Es hätte aber auch schon
3,4:1 für uns stehen können. Nach diesen Kraftakt wurde erstmal ein Gang zurück
geschaltet und Hassleben nahm auch wieder am Spiel teil. Bei einem gefährlichen
Distanzschuss zeigte Dominik Minkmar seine enorme Sprungkraft und fischte den
Ball noch aus dem Winkel. Da aber ein Punkt für die Spitze zuwenig ist, besann
sich unsere Kapitano, zog unwiderstehlich über links auf die Grundlinie und
flankte passgenau auf den mit gelaufenen Schröder, welcher die Kugel Volley mit
links ins lange Eck schlenzte- technisch ein hochgradiger Leckerbissen. Da
Stefan Westergerling bei seinem Riesen an Keeper Straube scheiterte, musste
noch bis zum Schluss gezittert werden, was aber auch am immer schlechter
werdenden Wetter lag.
Unterm Strich ein verdienter Auswärtssieg bei einer nie
aufsteckenden Hassleber Mannschaft, wo bestimmt noch einige andere Favoriten
Federn lassen werden. Ausschlaggebend war heute aber der unbändige Siegeswille
des ganzen Team, das mit einer super zweiten Halbzeit den Gegner in die Knie
zwingen konnte... Chapeau Männer
Nach so einem nervenaufreibenden Nachmittag schmeckte
Christopher’s Geburtstagsbier noch mal so gut und ich hoffe, das Sushi war
genauso lecker... Porno
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